Therapieangebot
Osteopathie und Physiotherapie
Das Wort Ostepathie setzt sich aus den altgriechischen Begriffen osteon (Knochen) und pathos (Leiden) zusammen, wurde in der Humanmedizin von Andrew Taylor Still bis ca. 1875 entwickelt und von dem französischen Tierarzt Dr. Dominique Ginieux auf das Pferd übertragen. Grundlage des osteopathischen Prinzips ist das Beheben von Störungen in der Körpermechanik durch manuelle Techniken am Knochen und Gewebe mittels Mobilisation und Manipulation zur Wiederherstellung des Gleichgewichts, sowie der Aktivierung der Selbstheilungskräfte. Die Osteopathie ist dabei eine Ergänzung zur Schulmedizin und kann diese nicht ersetzen, jedoch unterstützen.
In der manuellen Therapie werden vom Therapeuten ausschließlich seine eigenen Hände verwendet, um dabei nach dem ganzheitlichen Prinzip der Osteopathie jedes Gelenk auf sein physiologisches Bewegungsausmaß zu überprüfen, Läsionen wie Fehlstellungen und Blockaden/ Obstruktionen sanft zu beheben, sowie zu mobilisieren. Darüber hinaus wird in der Physiotherapie der Fokus auf Muskulatur und Faszien gelegt, welche durch Massage und Dehnung zusätzlich gelöst werden, denn eine Blockade geht stets mit einer Muskelverspannung einher, die es neben der Läsionsbehandlung zusätzlich zu beheben gilt, um ein nachhaltiges Ergebnis zu erzielen. Das Wort Physiotherapie setzt sich aus den altgriechischen Begriffen physis (Natur) und therapeia (Heilung) zusammen. Ein fundiertes Wissen über die Anatomie, Physiologie und Biomechanik des Pferdes ist dabei Voraussetzung.
Cranio-Sacral-Therapie
Die Cranio-Sacral-Therapie ist als Teil der Osteopathie eine sanfte, nicht invasive Technik. Wenn wir diese Technik anwenden, erfühlen wir den langsam pulsierenden Rhythmus des Liquors im Gehirn und Rückenmark. Liquor ist die Flüssigkeit, die sich in der Dura Mater innerhalb der Wirbelsäule sowie dem Schädel befindet. Der sogenannte Liquor-Puls, der fühlbar sowie atem- und herzunabhängig ist, entsteht dabei durch das schwallartige Ausbreiten des Liquors in das Cranio-Sacrale-System aus dem Gehirn heraus und gibt Aufschluss über Spannungsfelder im Gesamtsystem. Die Frequenz des sogenannten primären Atemmechanismus (PAM) eines Pferdes liegt bei 8 bis 12 mal pro Minute. So lässt sich mittels positiver Verstärkung und Rhythmisierung Einfluss auf den Liquor-Puls nehmen und Spannungen auch cranio-sacral behandeln.
Faszientherapie
Die auch als Bindegewebe bezeichneten elastischen Fasern der Faszien sind untrennbar miteinander vernetzt und somit wichtig für schmerzfreie, flüssige Bewegungsabläufe, da sie sowohl Zug- als auch Druckkräfte weiterleiten. Sie durchziehen spinnennetzartig den gesamten Körper, bestehen aus mehreren aufeinander liegenden Schichten, die dennoch unabhängig voneinander sind und ihre Außenseite ist mit einer synovialen Schicht bedeckt. Zu den Faszien zählen Sehnen, Bänder, Gelenkkapseln sowie Organhüllen und Muskelhüllen.
Mit manuellen Faszientechniken werden verklebte Faszien, die beispielsweise durch Schonhaltungen entstehen können, gelöst und die Beweglichkeit in diesem Gebiet wieder hergestellt wie auch dadurch entstehende Schmerzen gelindert.
manuelle Lymphdrainage
Als Lymphe wird die Flüssigkeit im Interstitium, dem Zwischenzellraum bezeichnet. Das Lymphsystem dient dem Transport dieser Flüssigkeit, wie auch zur Drainage des Körpers. Ist dieses System durch beispielsweise Verletzungen gestört, kann eine manuelle Lymphdrainage in enger Absprache mit dem behandelnden Tierarzt helfen. Die manuelle Lymphdrainage folgt einem immer gleichen Ablauf mit leicht kreisenden Bewegungen und trägt so zu einem verbesserten Rückfluss der Lymphe und Schadstoffe bei, um das Lymphsystem zu entlasten und Schwellungen wie auch Schmerzen zu reduzieren.
Stresspunktmassage/ myofasziale Tiefenmassage
Die Stresspunktmassage wurde ebenfalls aus der Humantherapie auf den Pferdebereich übertragen und beruht auf der wissenschaftlich nachgewiesenen Annahme, dass eine Muskelverspannung in einem Teilbereich durch Schonhaltungen Auswirkungen auf Muskelgruppen an weiteren Strukturen haben kann. Mittels der 25 in ihrer Lage genau definierten Stresspunkte lassen sich Muskeln gezielt vom Therapeuten überprüfen und behandeln, sodass das Gleichgewicht im Gesamtsystem schnellstmöglich wieder hergestellt werden kann.