Behandlung

Behandlungsbedarf:

Grundsätzlich empfiehlt es sich eine osteopathische Überprüfung mindestens jährlich, optimalerweise halbjährlich vorzunehmen, um Probleme frühzeitig erkennen und behandeln zu können.

Sie als Besitzer kennen Ihren Liebling am besten und oft sind es kleine Veränderungen, die zu Beginn nur Ihnen auffallen. Dazu zählen folgende Indikationen:

  • Verhaltensänderungen

  • Fehlhaltungen / Schonhaltungen

  • Bewegungseinschränkungen / Mobilitätsverluste

  • Lahmheiten / Taktunreinheiten / Stolpern

  • auffallende Schiefe im Körper

  • allgemeine Muskeldysbalancen wie Verspannungen oder Verkrampfungen

  • nach Verletzungen oder Operationen

  • bei chronischen Erkrankungen

  • Rittigkeitsprobleme oder Probleme bei bestimmten Lektionen

  • Schmerzen oder Unwilligkeiten beim Putzen oder Satteln

  • Probleme der Kiefer-& Kaumuskulatur

  • uvm.

Terminvorbereitung:

Um den Termin für Sie und Ihr Pferd möglichst angenehm zu gestalten, vorab ein paar grundlegende Informationen:

  • Eine Erstbehandlung dauert rund 90 Minuten pro Pferd, eine Folgebehandlung ca. 60 Minuten, da sich ein nachhaltiger Therapieerfolg meiner Meinung nach nicht in kurzer Zeit erreichen lässt.

  • Die Behandlung sollte idealerweise an einem ruhigen Ort stattfinden, wo sich Ihr Pferd entspannen kann.

  • Ihr Pferd sollte vor der Behandlung möglichst trocken und matschfrei sein.

  • Bewegen Sie Ihr Pferd nicht extra direkt vor der Behandlung, da Temperaturunterschiede in der Muskulatur und auch das Gangbild, sowie die Gelenksbefundung im kalten Zustand eindeutiger Aufschluss geben.

  • Für die Ganganalyse benötigen wir die Möglichkeit Ihr Pferd auf hartem sowie weichem Boden laufen zu lassen. Darüber hinaus legen Sie am besten Longe, Peitsche, ggf. Reitsachen und die Ausrüstung Ihres Pferdes bereit.

  • Sollten Sie Untersuchungsbefunde, Röntgenbilder, einen Zahnpass oder Befundberichte anderer Therapeuten haben, bringen Sie diese gerne ebenfalls mit, damit wir sie uns gemeinsam anschauen können. Zur Gesunderhaltung des komplexen Wesens Pferd tragen viele Faktoren bei, daher ist es für mich eine Selbstverständlichkeit bei Bedarf in fachlichen Austausch mit dem/der zuständigen Tierarzt/Tierärztin, Hufschmied*in, Sattler*in oder Trainer*in zu treten.

Behandlungsablauf:

Da die Behandlung individuell auf Sie und Ihr Pferd abgestimmt wird, verläuft jeder Termin etwas anders. Ein umfassender Blick auf Ihr Pferd und Ihre Situation ist jedoch Grundlage für eine nachhaltige Behandlung und den Therapieerfolg, sodass der folgende Behandlungsablauf zur Orientierung dienen kann.

Zunächst beginne ich mit der Anamnese, bei der ich mir besonders bei unserem ersten Termin viel Zeit nehme, Ihr Pferd, Sie und euren gemeinsamen Weg kennenzulernen. So kann ich aktuelle Auffälligkeiten, wegen denen Sie mich eventuell gerufen haben, möglichst ganzheitlich betrachten. Eine ausführliche Anamnese bildet die Grundlage für die gesamte Behandlung Ihres Pferdes.

Danach schließt die Adspektion an, bei der ich mir Ihr Pferd ganz genau anschaue. Ich achte auf anatomische Besonderheiten, wie die Bemuskelung, den grundlegenden Körperbau und den Gesundheitszustand Ihres Pferdes.

Bei der Palpation streiche ich Ihr Pferd mit den Händen ab. Fühle, ob es Veränderungen im Muskeltonus, der Temperatur oder Verhärtungen gibt.

Mit der Ganganalyse mache ich mir dann ein Bild von Ihrem Pferd in der Bewegung, um Auffälligkeiten im Gangbild, Kompensationsmuster uvm. zu beobachten. Dazu schaue ich mir Ihr Pferd auf hartem, auf weichem Boden, an der Longe und wenn gewünscht auch unter dem Sattel an. Auch das Equipment (Sattel, Gebiss, etc.) kontrolliere ich in diesem Zuge.

Es folgt die Gelenksbefundung, bei der ich die einzelnen Gelenke auf ihr Bewegungsausmaß überprüfe und dabei ganz genau auf die Reaktionen Ihres Pferdes achte. Es ist mir wichtig, das gesamte Pferd zu befunden, denn oftmals wirkt sich eine einzelne Blockade in einem Segment auf den gesamten restlichen Körper aus. Die gründliche Befundung der Muskulatur gehört ebenfalls dazu.

Schlussendlich sind wir dann bei der Behandlung angelangt, bei der sich aus dem Vorangegangenen eine Diagnose ergibt und ich aufgrund dessen durch osteopathische und physiotherapeutische Techniken, wie Massage, Dehnung, Mobilisation, Faszienarbeit uvm. Ihrem Pferd helfen kann. Auch unterstützende Maßnahmen, wie beispielsweise Stresspunktmassage oder das Kinesiologische Taping, kommen nun zum Einsatz.

Damit langfristig Bewegungsmuster verändert werden, Gelenke beweglich bleiben und sich die Muskulatur positiv entwickeln kann, bekommen Sie von mir neben einem Befundbericht auch Hausaufgaben mit an die Hand.